… der Kriegsmaschinerie! Sofort !
Es wurde ja bereits seit einiger Zeit von den „apokalyptischen Reitern“ gesprochen, die die Menscheit wieder „heimsuchen“. Doch ich bin ein Kinder der Aufklärung und halte deshalb nichts von biblischen „Vorhersehungen“ – insbesondere der „Johannesoffenbarung“ – die nicht gesellschaftskritisch reflektiert werden. Deshalb spreche ich – meiner Analyse gemäß – vom „finalen Amoklauf des Patriarchats“. Die patriarchalen Religionen – aus denen Ideologien wurden, die politisch instrumentalisiert wurden – sind Teil des Problems als „Opium der Bevölkerungen“. Die halluzinatorische Droge „Demokratie“ (=Rechtsstaat) verschleiert ebenfalls die wirklichen Verhältnisse, auf die bereits Rosa Luxemburg im 1. Teil der sogenannte Junius-Broschüre, „Die Krise der Sozialdemokratie“ , hingewiesen hat:
„Geschändet, entehrt, im Blute watend, von Schmutz triefend – so steht die bürgerliche Gesellschaft da, so ist sie. Nicht wenn sie, geleckt und sittsam, Kultur, Philosophie und Ethik, Ordnung, Frieden und Rechtsstaat mimt – als reißende Bestie, als Hexensabbat der Anarchie, als Pesthauch für Kultur und Menschheit –, so zeigt sie sich in ihrer wahren, nackten Gestalt.“
Grundlage des Patriarchats ist die Waffengewalt, das Militär, die Rüstung. Dies seitdem die Jäger ihre Waffen nicht nur gegen Tiere, sondern auch gegen Menschen richteten und zunehmend mit Beginn des Kapitalismus. Diese Zivilisation ist eine Militarisation. Die jüngste Geschichte der Menschheit beweist dies.
Aus der Geschichte. Lernen.
Ein guter Journalist namens Sebastian Haffner hat sowohl in der Zeitschrift „Stern“, wie auch in seinem Buch, „Der Verrat“ benamst, klar beschrieben, wer 1918 die Sozialdemokratie an die Macht hievte: General Ludendorf, einem Steigbügelhalter der NSDAP und einem treuen Gefährten von Adolf Hitler. Damit war bereits der Weg in die Weiterführung des Krieges geebnet, der 1914 begann. 1918 gab es bekanntlich die Fortsetzung des Krieges an der Heimatfront und ab 1945 ging’s im Untergrund weiter
.
Dialektisch betrachtet müsste es in Bezug auf den Terminus „Weltkrieg“ ja auch „Weltfrieden“ geben. Doch analysiert man das Verhalten des zutiefst patriarchalen technologisch-industriellen Militärkomplexes, so fällt auf, dass zumindest seit Entstehung dieses Wortes im 8. Jhd., in dem gemäß Kluge auch „Mann“, „alt“, „Wergeld“
und „Werwolf“
steckt, noch nie gegeben hat. Vielleicht ist „Welt“ in etwa so real wie „Teufel“ oder der „Osterhase“? Real sind Aufrüstung und militärisch-militaristische Gewalt samt der die Menschheit in Geiselhaft genommenen Kriegsmaschinerie.
Meine persönliche Geschichte ist eng mit dieser Geis(s)el verbunden. Als Kind musste ich hören, dass „man vergessen hätte mich zu vergasen“… und als ich als 6jährige im Fernsehen eine Dokumentation über Auschwitz sah, in der auch Kinder in die Gaskammern getrieben wurde, wusste ich, was „Welt“ ist. Ich musste sie ablehnen. Trotz Negation von Welt wurde mir jedoch – zumeist von BILD- und WELT-Lesern – unterstellt, dass ich ein „verqueres“ oder auch „zu idealistisches“ Weltbild hätte.
Tatsache ist, dass die patriarchale Militärmaschinerie wie kein anderer Sektor dieses global existierenden Gesellschaftssystems für die Zerstörung unseren Planeten verantwortlich ist. Dazu gehören auch NATO-Manöver, wie das Nuklear-Manöver „Steadfast Noon“, das diesen Monat „nukleare Erstschläge“ samt dem Transport von Atombomben übte. Mehr dazu in „Die Atomkriegsübung der Bundeswehr“ auf dem Portal „German-Foreign-Policy“. Darin heißt es u.a.:
„Darüber hinaus will Washington die alten Atombomben des Typs B61 durch neue vom Typ B61-12 ersetzen. Diese sind nicht nur – angeblich präzise – lenkbar; man kann außerdem ihre Sprengkraft variieren. Das bedeutet, dass sie mit vergleichsweise niedriger Sprengwirkung eingesetzt werden können – beispielsweise, um tiefliegende Bunker zu zerstören. Das Argument, sie hätten einen vergleichsweise geringen nuklearen Fallout, droht die Hemmschwelle zum Nuklearkrieg erheblich zu senken.“
Allerdings empfehle ich allen interessierten und besorgten Leser*innen eher den Blog German-Foreign-Policy statt der sensationsheischenden Mainstream-Medien bzw. der deutschen Hofschranzenjournaille. Und eben deshalb hier mehr zum deutschen Militarismus von diesem Portal von Hans-Rüdiger Minow zum deutschen Militarismus, allerdings auf google:
Doch gemäß T.W. Adorno, der „trotz alledem“ die Hoffnung nie verloren hat und darauf hinwies, dass z.B. im Mythos der „Büchse der Pandora“ die Hoffnung darin übrig blieb, will ich diesen Blogbeitrag mit Hoffnung beenden.
Gemäß meiner Auffassung ist der Hoffnungs-Mythos vom noch nicht erfüllten Eros und dem Begehr nach einem neuen und guten Leben getragen. Dies geht nur, wenn wir die Natur – auch den natürlichen Menschen – achten. Und so erfüllt es mich mit Freude, dass die Fridays-For-Future-Bewegung – zusammen mit Extinction Rebellion (XR) – nach wie vor existent und aktiv ist. Darin wird ebenfalls auf die Militärmaschinerie hingewiesen, wie dies u.a. vom „Friedensbüro Hannover e.V.“ in ihrem Beitrag „Krieg ist der größte Klimakiller“ . Die darin – sowie in der Friedens- bzw. Antikriegsbewegung – aktiven Mädchen und Frauen geben mir immer wieder neue Hoffnung.
Und noch etwas stimmt mich hoffnungsvoll:
„Die große Mehrheit der Bundesbürger*innen wünscht sich Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung. Laut einer repräsentativen Umfrage von Anfang Juli 2020 (im Auftrag von Greenpeace) befürworten 92 Prozent der Befragten einen deutschen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag. 84 Prozent der Deutschen wünschen eine Vernichtung aller Atomwaffen weltweit. Fast ebenso viele Bundesbürger*innen sprechen sich für den vollständigen Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland aus. Ähnlich fällt die Meinung zur geplanten Beschaffung neuer atomwaffenfähiger Kampfflugzeuge für die Bundeswehr aus: 78 Prozent der Befragten lehnen diese ab.“
Wir brauchen eine soziale Bewegung, die für diese Erde und ihre Lebewesen, ja für das Leben und das menschliche Gemeinwesen kämpft und – hoffentlich bald – die Militärmaschinerie und das Patriarchat überwinden wird.