Mediales:
Im Konzeptpapier, der „Operation vb6112“ welches in der Volksbühne immer noch nicht wirklich reflektiert und aufgehoben/transformiert werden konnte, taucht die „kollektive Schönheit“ auf, die jedoch meinem ästhetischen Empfinden gemäß – nicht nur in zahlreichen Pressekonferenzen – eher ein hässliches Gesicht zeigte.
Hier der Autor des Konzeptpapieres, der mich in VV versuchte niederzumachen, aber nicht dazu bereit war, mit mir darüber zu diskutieren.
#Volksbühne pic.twitter.com/Uxnjw38zez
— Hannes Soltau (@HannesSoltau) 28. September 2017
Er hielt es noch nicht einmal für nötig, in der Konzept-AG mitzuwirken. Warum? Weil er sich wie ein Oberintendant inszenierte? Machtrausch? Megalomania?
Doch nun ein szenisches Theaterstück zu Politik und Schönheit:
Philipp Ruch liegt in einer Badewanne, das mit Theaterblut angefüllt ist und rezitiert sich selbst:
Die Suche im Inneren
Wir kommen als Menschen nicht darum herum, eine Vorstellung unserer seelischen Vorgänge zu gewinnen. Die Ideen über die Seele, das Innere, selbst die Gefühle steuern jeweils dieselben Phänomene an. Mit der Bewegung der Romantik wurden die Gefühle des Menschen zum ersten Mal als eine Art Heilquelle betrachtet. Niemandem käme es heute in den Sinn, die geistige Übermacht der Gefühle gegenüber den Gedanken ernsthaft zu bestreiten. Der Primat der Gefühle erscheint uns allzu offensichtlich. Gefühle korrumpieren unsere Gedanken nach gängiger Auffassung nicht nur, sie konstituieren sie. Es gibt eine Vielzahl eindrucksvoller Beispiele, die dies belegen. Nicht das Ich ist Herr über uns. Unsere wahren Herren heißen Leidenschaften, Emotionen, Stimmungen und Launen..“ (S. 142 ff. in „Wenn nicht wir, wer dann?“, München 2015)
Aus dem OFF ertönt eine Stimme (nein – nicht die des erklärten Anti-Romantikers Peter Hacks »Ach Volk, du obermieses, / Auf dich ist kein Verlass. / Heute willst du dieses, / Morgen willst du das.«, sondern eine in der Volksbühne völlig unbekannte, die wie ein voice-bot klingt, d.h. roboterhaft): „Heil Philipp! Danke, dass Du die Operation ‚Sarkophag Oberndorf‘ nicht gemacht hast!“
Philipp Ruch nimmt nach „Heil Philipp“ seine beiden Hände an die Ohren, presst sie darauf, winkelt seine Beine an und senkt seinen Kopf auf die Knie.
Eine Person in einem Anti-Tittitainment-Kostüm tritt vor und sagt:
Nuklearwaffen sorgen zwar für die Schlagzeilen. Aber es sind die konventionellen Waffen, die jeden Tag Menschen töten.
„Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Anan hat Waffen dieser Art als die eigentlichen „Massenvernichtungswaffen“ unserer Zeit bezeichnet. Denn sie sind günstig, leicht zu bedienen und sehr weit verbreitet. Ungefähr 875 Millionen Kleinwaffen sind weltweit im Umlauf, so das Auswärtige Amt. Mit ihrer Hilfe werden nach Schätzungen von UNICEF jährlich bis zu 500.000 Menschen getötet – mehr als mit allen anderen Waffen und Waffensystemen.“
Plötzlich steht eine unkostümierte Frau aus dem Publikum auf, stellt sich neben sie und fragt laut: „Warum hat niemand in der deutschen Presse jemals OBERGRENZEN für Waffenproduktion und -exporte gefordert? Hat Deutschland eine tödliche Presse, in der ERpressungsmethoden inkarniert sind?“
Eine weitere Frau in Alltagskleidung steht auf, bleibt jedoch auf ihrem Platz stehen und sagt: „Wir sollten diese Fragen an die darin arbeitenden stellen. Ich habe eine Idee: Wir gründen jetzt eine Mediengruppe, laden weitere Medienschaffende ein und besuchen Redaktionen der Mainstream-Medien, wobei wir die darin Arbeitenden direkt befragen.“ Und sie fügt hinzu: „Damit die Presse niemanden mehr erpresst, muss sie aufgehoben werden!“
Die Frau im tittytainment-Kostüm tritt aus dem Hintergrund hervor und sagt: Noch leben wir in Zeiten, in denen „In der Strafkolonie“ von Franz Kafka präsent ist und der Apparat die Druckmaschine von Gutenberg ersetzte.
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War die „Operation vb6112“ eine Inszenierung der Volks-Apparatschiks (Henker&Richter), die sich u.a. gegen den Streik der Arbeitenden in der Charité richtete ? Oder zielte sie darauf ab, eine wirkliche politisch-inhaltliche Debatte während und vor der BT-Wahl zu verhindern? In den „Freiraum“ stürmten obskure und empathielose Gestalten und eine davon kritzelte in der nacht von Sonntag auf Montag „Adel 88“ an den Türrahmen. Zahlreiche Hefte/Bücher des neuen Volksbühnen-Programmes wurden während des Technoparty-Rausches in einen Container geworfen.
Hat dies niemand vom „inside ZK“ gesehen? War dies zu sehr damit beschäftigt, Pressekonferenzen vorzubereiten und Schattenplenas etc. abzuhalten? Hin und wieder kamen „von oben“ Anweisungen, dass und wo geputzt werden müsse … Einige „von unten“ verweigerten „den Dienst“. „Die ‚da oben‘ können auch mal einen Putzlappen in die Hand nehmen“ meinten sie.
Vor diesem ZK-Pöbel (ohne Programm und Plan, aber „Obermacker“ und Bosse spielen) graut es mir. Das „Fuß-“ und „Handarbeitsvolk“ wurde unmenschlich behandelt, weshalb auch die gesamte Arbeiter*innen-Schaft der Volksbühne sich empörte und umso mehr damit die Intendanz von Decron stärkte. Die „Interventionistische Linke“ – die keinerlei Kontakt zur Arbeiterschaft hat, sondern sich über sie erhebt – sollte in keinster Weise mehr gefördert werden. Alle, die bislang darin mitwirkten, schnellstens austreten bzw. dem empathie-, kultur- und theorielosen ZK dieser Organistion, die nicht wirklich organisieren kann, die Gefolgschaft verweigern. Z.B. wurden trotz 3-Tages-Parties mit dröhnender Musik noch nicht einmal die Fensterscheiben der Schlafräume mit Pappe abgedichtet, es wurden aber Menschen eingeladen, dort zu nächtigen!
Und noch apropos Bücherentsorgung: Das hätte mensch mit dem Machwerk von Philipp Ruch machen sollen. Aber immerhin zeigt es exemplarisch den Verfall der Geisteswissenschaft an der Humboldt-Uni auf.
Die neoliberalen Kopfverwurstungsfabriken und die neoliberale Gesellschaft schaffen Hohlköpfe und abgestumpfte, empathielose Individuen. Diese mentalen Verblödungsanstalten müssen aufgehoben werden, damit Raum für eine Wissenschaft geschaffen werden kann, die dem Menschen dient.
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