„Globalisierung“ ist nur ein anderer Ausdruck für „Imperialismus“, aber dieser Begriff wurde bereits in dem Buch „Die Globalisierungsfalle„, das 1996 erschien, salonfähig gemacht und ersetzte in der deutschen Linken den Begriff „Imperialismus“. In dem Buch wurde beschrieben, dass den Managern der „global player“ klar war, dass – bedingt durch die microelektronische Revolution – in den nächsten 2 Generationen 80% der proletarischen Weltbevölkerung „überflüssig“ werden würde. (Bitte vergleicht dies damit, was André Gorz in seinem Buch „Wege ins Paradies“ beschrieb…)
Der Imperialismus zeichnet sich gegenüber dem vorkapitalistischen Kolonialismus dadurch aus, dass er durch Sachzwänge der Kapitalakkumulation geprägt ist und jede Nation, die die ursprüngliche Akkumulation durchlaufen hat, dazu zwingt, selbst Kapitalexport zu betreiben, d.h. imperialistisch zu werden. Dies bedeutet natürlich, dass sich der Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt um Absatzmärkte zuspitzt und immer mehr Nationen entweder zu den Verlierern gehören (Griechenland ist ein Beispiel in Europa) oder es Nationen erst gar nicht gestattet, zu Nationalstaaten zu werden (Beispiel dafür ist der nicht existente palästinensische Staat). Doch nun zu Afrika: Da dieser Kontinent durch den Kolonialismus verwüstet wurde und die Nationalstaaten durch die europäischen Kolonialisten geschaffen wurden, ist er ein Kontinent der „failed states“, die von Diktatoren beherrscht und in imperialistischer Abhängigkeit und Unterentwicklung gehalten werden. Politker, wie z.B. Patrice Lumumba, die eine emanzipatorische Entwicklung in’s Werk setzten, wurden kaltblütig ermordet und durch Kollaborateure mit dem europäischen Imperialismus ersetzt.
Kapital ist eine Totalität. Der eigentumslose Mensch gilt als Träger der Ware Arbeitskraft und ist „variables Kapital“ im kapitalistischen Produktionsprozess und wird auch als „Humankapital“ bezeichnet. Das Kapital kennt keine Moral oder Ethik, sondern nur Verwertungszwänge.
Da die Produktivkräfte (Aneignung und Bearbeitung der Natur) seit dem letzten Jahrhundert in den Sog der Destruktionskräfte (Produktion von Kriegsgerät; Massenvernichtungswaffen=Zerstörung der Natur) geraten sind, ist der Imperialismus seit dem letzten Jahrhundert ein Massenmordsystem unter der Regie von „white, rich stupid men“. Der sogenannte „Zivilisationsprozess“ ist aber bereits seit dem Römischen Imperium ein „Militarisationsprozess“ und das kapitalistische Patriarchat ist gekennzeichnet durch das „Recht des Stärkeren“ (die Frau bzw. das Weibliche gilt immer noch als das „schwache Geschlecht“), was sich auf den militärindustriellen Komplex, das staatliche Gewaltmonopol stützt, das durch Wettrüsten seit dem letzten Jahrhundert nicht nur akkumulierte, sondern immer abscheulichere Massenvernichtungswaffen hervorbrachte.
Seit dem letzten Jahrhundert ist der Kapitalismus ein Massenmordsysten unter der Dominanz des militärindustriellen Komplexes. Die Moral soll den wahren Charakter dieses Menschen verachtendes Systems verschleiern, aber der Widerspruch zwischen Rechtsidealität und gesellschaftlicher Realität spitzt sich immer mehr zu.
Ich untersuche den Imperialismus aus Deutschland heraus und sehe dieses fürchterliche ideologische Machwerk unter „Deutschlands Bestimmung: Europa führen, um die Welt zu führen“ auf der Seite des Auswärtigen Amtes als Zeichen des deutschen Imperialismus mit dem Willen zur Macht an. Auf „In Nordafrika neu anfangen“ wird der scheinbar friedliche Imperialismus Deutschlands in Bezug auf Afrika beschrieben. Und nicht nur das. Es wird daran klar, dass der deutschen Politik bereits 2013 (erinnern wir uns an die ZDF-NEO-Serie „Auf der Flucht/ein Experiment„) seit Jahren die Verelendung der Menschen und deren Fluchtambitionen klar war.
„Die größte demografische Herausforderung schließlich, die auf Europa zukommt, geht von Afrika aus, insbesondere dem subsaharischen Afrika. Das Bevölkerungsniveau in Europa wird bis 2050 bei ca. 500 bis 700 Millionen Menschen liegen. Im Vergleich dazu wird die Gesamtbevölkerung Afrikas explosionsartig von 230 Millionen auf 2,4 Milliarden ansteigen. Die wachsende Zahl von Afrikanern, die seit 2000 über das Mittelmeer Europa erreichen, ist nur ein Vorbote für die immensen Migrantenströme, die noch zu erwarten sind.“
Die EU – unter Führung Deutschlands – verweigerte die Beteiligung an „Mare Nostrum“ im gleichen Jahr, in dem dieser Artikel erschien und ersetzte diese italienische Küstenwache der Seenotrettung durch die paramilitärische „Operation Triton“, die von „Frontex“ geleitet wird. Seitdem steigt die Anzahl der ertrunkenen Menschen im „winzigen Teich namens Mittelmeer“ kontinuierlich an, wird jedoch seitens der deutschen Regierung den sogenannten „Schleppern“ angelastet.
(wird fortgesetzt)