
Bild von dem Webportal http://die-opfer-der-agenda-2010.de/
Alle reden derzeit über Asylsuchende. Dabei leben Flüchtlinge schon lange unter uns, wie eine Berliner Ausstellung zeigt. Manche von ihnen haben Deutschland nie verlassen.
(…) Armut und Obdachlosigkeit in Deutschland werden von Rechts gerne plakativ als Argument gegen Geflüchtete verwendet. Dass die Armen in Deutschland jedoch nicht gegen die ankommenden Geflüchteten auszuspielen, sondern als Opfer der selben gesellschaftlichen Unmenschlichkeit zu verstehen sind, zeigt die Netz-Ausstellung der Fotografen Lutz Mueller-Bohlen und Günther Schaefer, die von Kathy Kreuzberg initiiert, realisiert, kuratiert wurde und die den Ausstellungstext verfasst hat. „Wo Hinwendung und Nächstenliebe geboten wären, gibt es Etikettierung und Sachorientierung„, so Lutz Mueller-Bohlen. Ähnliche Kritik wird auch in der aktuellen Flüchtlingsdebatte laut. Die Ausstellung soll sich deshalb explizit auch auf die Flüchtlinge beziehen, die derzeit nach Deutschland kommen – auch wenn es auf den Fotos vor allem um Menschen geht, die schon länger als Armutsflüchtlinge hier leben oder in der Vergangenheit innerhalb Deutschlands geflohen sind. (…) Quelle: Oliver Feldhaus auf seiner Facebookseite
Ich finde diese Netzausstellung sehr gelungen und möchte mich bei den Künstler*innen und der SZ dafür bedanken. Ich möchte an dieser Stelle aber auch darauf aufmerksam machen, das insbesondere zum Bild 5, zu dem es heißt
… dass Armut den Menschen, die manchmal mit ihrem letzten Hab und Gut durch die Straßen ziehen – ob nun aus dem deutschen oder einem anderen Kulturkreis -, die Würde nimmt, die Perspektive raubt, den Lebensmut schwinden lässt, …
als Ergänzung die informative Seite: „In Gedenken an die Opfer der Agenda 2010″ passt, da durch die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze viele Armutsflüchtlinge kreiert wurden.